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Südtirol mit allen Sinnen

Mai 25, 2011

Nur schweren Herzens haben wir unsere Koffer wieder gepackt. Aber auch die schönste Zeit geht irgendwann mal zu Ende. Inzwischen sind wir jedenfalls wieder aus Südtirol zurückgekehrt und mit im Gepäck sind herrliche Reiseerinnerungen an tolle Weine und Weingüter, sympathische Menschen, leckeres Essen und reizvolle landschaftliche Gegensätze der Region zwischen Dolomiten, Etschtal und Vinschgau.

Es fällt mir schwer, einzelne Erlebnisse besonders herauszustellen, denn eigentlich bot jeder Tag einen neuen Höhepunkt. Für uns an erster Stelle stehen natürlich immer die Weine. Hier ist uns besonders der in Südtirol beheimatete Lagrein aufgefallen. Dieser kräftige und gehaltvolle Rotwein stand bei unseren Verkostungen in diesem Jahr im Mittelpunkt. Da wir fast schon hochsommerliche Temperaturen hatten, hat es uns der Lagrein Rosé besonders angetan. Die Weingüter Manincor, Peter Zemmer, Alois Lageder oder auch die Kellerei Tramin haben unserer Meinung nach hierfür hervorragende Vertreter zu bieten, wobei diese Aufzählung selbstverständlich nur unseren persönlichen Geschmack widerspiegelt und keinesfalls vollzählig ist.

Spricht man von südtiroler Winzern und Kellereien muss man zwangsläufig auch von Weinarchitektur sprechen. Zugegeben: der moderne Stil der in den letzten Jahren entstandenen Keller, Verkostungs- und Präsentationsräumen ist nicht jedermanns Sache, doch ist er gerade für die Qualitätsoffensive der Südtiroler Winzer ein ideales Aushängeschild. Und besonders, wenn eine solch gelungene Verbindung zwischen jahrhundertealter Bausubstanz und moderner Architektur erzielt wurde, wie es beispielsweise beim Weingut Manincor der Fall ist, dürfte auch der letzte Kritikerbesänftigt sein.

Auch kulinarisch hat Südtirol natürlich einiges zu bieten. Neben der traditionellen Küche, die neben vielem anderen Knödelspezialitäten, Schlutzkrapfen und gerade im Frühjahr eine Vielzahl an Spargelgerichten zu bieten hat, ist es auch hier wieder die gelungene Kombination aus Tradition und Moderne, die zu überraschen weiß. Unvergessen ist unser Abend unter den Arkaden in Neumarkt, wo wir die Köstlichkeiten aus Küche und Keller von Johnson & Dipoli genießen durften.

Der Rahmen für all diese Eindrücke bietet natürlich die herrliche südtiroler Landschaft. Obstbaumplantagen soweit das Auge reicht, sanft geschwungene Weinberge rund um den Kalterersee oder schwindelerregende Steillagen im Vinschgau, alles wird vom beeindruckenden Panorama der Dolomitengipfel überragt. Im botanischen Garten von Schloss Trauttmansdorff in Meran kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn dort findet man eine Miniaturausgabe der verschiedensten Landschaften, die seinesgleichen sucht. Stand man eben noch mitten in einem blühenden Mohnfeld oder relaxte im Liegestuhl an einem Palmenstrand, befindet man sich nur ein paar Schritte weiter mitten in einer Waldlandschaft, die direkt aus Asien verpflanzt zu sein scheint. Leider mussten wir irgendwann auf unsere Füße hören und den Streifzug durch die unbeschreiblich schöne Anlage beenden. Da es aber noch so viel zu entdecken gibt und wir deshalb im nächsten Jahr bestimmt wieder nach Südtirol kommen, fiel und der Abschied nicht ganz so schwer.

 

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